Themenführungen

Wo selbst der Teufel Gutes stiftet – 700 Jahre Bürgerspital

WeinhausEine altehrwürdige Würzburger Einrichtung beging 2016 ihr 700-jähriges Gründungsjubiläum: Die Stiftung Bürgerspital wurde einst von wohlhabenden Würzburgern zur Pflege bedürftiger Menschen gegründet. Große Zustiftungen – unter anderem der Brüder Rüdiger und Wölflin Teufel – ermöglichten dem Spital, seine Insassen angemessen zu versorgen. Daher der bekannte Ausspruch: “In Würzburg stiftet sogar der Teufel Gutes!”

Schatzkammer2Der Heilige Geist hielt schon immer schützend seine Flügel über der sozialen Einrichtung mit seinem Pfründnerwesen. Durch Zustiftungen in Form von Weinbergen hat sich das Spital über die Jahrhunderte auch zu einem bedeutenden Ort der Weinproduktion entwickelt. Heute ist das Weingut Mitglied des renommierten VDP und mit 120 Hektar Rebfläche eines der größten in Deutschland.

Bürgerspital InnenhofBis in die Gegenwart hinein bleibt das Bürgerspital seinem Stiftungsauftrag treu und ist caritativ tätig: Es betreibt mehrere Seniorenheime und -wohnstifte und ein Geriatriezentrum mitten in der Stadt. In der Schatzkammer des Weinkellers liegt hinter Panzerglas eine Sensation, nämlich ein 1540er vom Würzburger Stein.  Und im Weinhaus unterm Glockenspiel zelebriert man die moderne fränkische Weinkultur. Wer in diesen Mauern mal einen Schoppen zuviel trinkt, muss kein schlechtes Gewissen haben: Denn mit jeder verkauften Flasche Wein tut er eine gute Tat und unterstützt das soziale Engagement der Stiftung!

Treffpunkt: Bürgerspital, Historischer Innenhof

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„Shalom Würzburg!“ – Auf jüdischen Spuren durch die Stadt

Mittelalterlicher jüdischer Grabstein aus Würzburg mit hebräischer Inschrift“Als da starb Rabbi El´asar … wurden die Quellen der Weisheit verstopft“, heißt es auf einem der mittelalterlichen jüdischen Grabsteine aus der Pleich. Die Inschrift zeigt, dass der jüdischen Gemeinde in Würzburg einst die bedeutendsten Gelehrten Europas angehörten.

Wagenbrenner, Streifzüge Stadt Nr. 3

Seit etwa 900 Jahren gibt es jüdisches Leben in der Stadt – eine Geschichte mit dramatischen Wendungen. Nach einem „Goldenen Zeitalter“ der Würzburger Juden im Hochmittelalter kam es immer wieder zu Diskriminierungen, Entrechtungen und Verfolgungen. Jahrhunderte lang wurden Juden als Spielball der Interessen zwischen Bürgern und Machthabern missbraucht.

Judenpogrom in Würzburg 1349, Fries-Miniatur Nr. 101Doch nicht einmal die Shoa im II. Weltkrieg hat die Israelitische Gemeinde dauerhaft an ihrem Fortbestehen hindern können. Heute leben wieder mehr als 1.000 jüdische Mitbürger unter uns.

MesusaDer Rundgang folgt den Spuren, die die jüdische Geschichte in Würzburg hinterlassen hat. Vom Pleicher Viertel, dem Fundort der „Judensteine“, geht es zur Marienkapelle – dem Standort der Synagoge und des Judenviertels im Mittelalter. Über den Dom führt die Route dann weiter zur Bibra- und Domerschulstraße – den Zentren jüdischer Bildung und Religionsausübung im 19. und 20. Jhdt.

Treffpunkt: Eingang Kirche St. Gertraud, Stadtteil Pleich

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“Schleusen, Brauhäuser und Meefischli” – Würzburgs ältester Stadtteil Mainviertel

IMG_5095Das „Meeviertel“ stand schon immer etwas im Schatten – nicht nur des Festungsbergs, sondern auch der rechtsmainischen “Altstadt” mit Dom, Rathaus und Marktplatz. Früher war hier das Eingangstor aus Frankfurt in die Stadt hinein. Aber das ehemalige Fischer-, Brauer- und Handwerkerviertel ist Würzburgs ältestes und hat sich sein Eigenleben bewahrt.

IMG_5130Hier spielen wesentliche Szenen der Stadtgeschichte: Auf dem Festungsberg lebten schon in der Bronzezeit die ersten Menschen, am Mainufer gab es vor langer Zeit schon eine Fischersiedlung. Und im 8. Jh. entstand hier Würzburgs erstes Kloster, gegründet vom englischen Benediktiner Burkard, der der erste Bischof des Bistums wurde.

IMG_5100Sehenswert sind die Burkarder- und die Deutschhauskirche, das Burkarder Tor mit Umlaufkanal und alter Schleusenkammer, die ehemalige Frauenzuchtanstalt, die Neumannhäuser und die Felsengassen. Sehr lebendig und teils im Dialekt beschreibt der hier aufgewachsene Dichter Leonhard Frank das Treiben im Mainviertel Ende des 19. Jahrhunderts. Zitate aus seinem Roman “Die Räuberbande” lassen das alte Würzburg lebendig werden.

Treffpunkt: Alte Mainbrücke, Caféhaus Brückenbäck (Festungsseite)

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